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Jāņi und Prieka

Es ergab sich so, dass Die Eine™ und ich zusammen mit ein paar mehr Letten Johanni gefeiert haben. Na gut, eigentlich war es ein normales Grillen und Fernsehen mit netten Menschen. Eigentlich. Die Letten haben Jāņi gefeiert und wir haben zusammen mit ihnen und anderen ein Gruppenspiel der Deutschen Fußball Nationalmannschaft gesehen.

Den Johannistag kannte ich bisher nur als letzten Tag der Spargelernte. Für Letten ist er ungleich wichtiger, ein richtiger Feiertag, bei dem man Familie und Freunde trifft. Ein Lette hatte eingelegte Fleischspieße mitgebracht. Das Rezept hatte er nicht von seiner Oma oder Mutter, sondern natürlich aus dem Internet von einer lettischen Website. Lettischer Kümmelkäse wurde durch Harzer Roller ersetzt. Als Getränk gab es Balsam. Verdünnt mit Johannisbeersaft, Prieka!. Ein Lied mit unendlich vielen Strophen wurde angestimmt, eine Gitarre erschallte. Ich freue mich schon aufs nächste Jahr, auf Jāņi ohne Fußball.

Zweitakttreffen

Hier im Nordwesten sind Motorradrennen rar. Das bekannteste ist das Fischereihafenrennen in Bremerhaven an Pfingsten.
Seit 2007 gibt es das Zweitakttreffen Luneort. Es findet auf dem gleichnamigen Flughafen in Bremerhaven statt. Die eigentlichen Rennen (Demoläufe) werden auf der Start- und Landebahn gefahren. Tagsüber läuft noch der Flugbetrieb. Während dessen finden nachmittags ein Rahmenprogramm und Testläufe statt. Freitag und Samstag abend ab Neun Uhr werden dann aber die Rennen auf der Piste ausgetragen. Ich fahre da wohl Samstag Abend hin.

Spannend sind auch Mofarennen, davon gibt es hier zwei.
Der MSC Schwarme veranstaltet neben seinem Grasbahnrennen ein Moppedrennen. Dieses Jahr findet das Moppedrennen am Samstag Abend statt, nicht am Freitag. Bilder aus 2008 gibt es nebenan bei Geografitti.
Das zweite ist ein reines Mofarennen in Holle. Und wie ich just sehe, war das schon am letzten Wochenende, und nicht wie sonst im September. Schade.

Festivität

Rau gereifter Baum

Rau gereifter Baum

Frohes Fest und schönes Feiern.
Und einen großen Dank an all die Familien, Freunde, Bekannte und Firmen, die an uns gedacht und eine Karte geschickt haben. Toll, wir selber kriegen das nicht gebacken (aber Kekse schon).

Milchkannen schießen

Wir waren auf einem Polterabend bei BBB (Bratwurst, Bier und Bowle). Auf dem Land zwischen Vorort, Stahlwerk, Verteilerzentrum und Wiesen. Zu Gast war auch ein Trupp Jungs aus dem viel weiter weg gelegenen Heimatdorf des Bräutigams. Diese Jungs hatten ein Milchkanne, ein Seil, einen Vorschlaghammer, Zeitungsfackeln, eine Plastikwanne mit Wasser und ein großes Glas mit Steinen dabei.

Milchkanne, Seil, Fackeln.

Milchkanne, Seil, Fackeln.

Als es dunkel wurde, ging es los. Schnell und routiniert. Einer nahm einen Stein aus dem Glas, steckte ihn in die Milchkanne, gab etwas Wasser dazu. Ein anderer steckte den Deckel (an dem das Seil befestigt war, dessen Ende ein Weiterer festhielt) auf die Kanne und trieb diesen mit dem Vorschlaghammer fest in die Öffnung. Die Kanne wurde kräftig geschüttelt und mit der Deckelseite zur gegenüberliegenden Wiese gerichtet auf den Boden gelegt. Zwei gewichtige Jungs hielten sich an den Händen und drückten die Kanne mit den Füßen fest auf den Boden. Nun kam einer mit einer brennenden Zeitungsfackel und hielt diese an eine kleine Öffnung an der Unterseite der Kanne. RUMMS! Ein beeindruckender Knall und der Deckel der Kanne flog weit in die Wiese und wird mit dem Seil zurückgeholt. Der brennende(!) Stein wurde mit Zeitungspapier abgedeckt und gelöscht.

Milchkannen schießen nennt man das das. So verabschieden die konfirmierten und unverheirateten Jungs aus dem Dorf ihre Junggesellen. Das hätten schon die Väter und Großväter gemacht. Die Steine sind aus Karbid, das mit Wasser Methangas freisetzt, das wiederum hoch explosiv ist. BUMM hat es noch ein paar Mal gemacht.

Winterling

Es ist Sonntag Morgen, die Sonne scheint plötzlich, ich habe nix zu tun und Bewegung nötig. Die EINE™ möchte raus und mir fehlt jedes Argument, alleine zu Hause zu bleiben. Die Räder bekommen noch ein wenig frische Luft in die Gummis gepustet und schon radeln wir los in die nahen Großparks. Und siehe da, wir sind nicht allein. Zahlreiche Bewegung treibende Menschen sind schon unterwegs. Interessant, dass so manche Walker Ihr Nordic weglassen und die Arme beim energischen Gehen auch ohne Stockhilfe in Bewegung und auf Höhe halten. Vorbildlich. Ein fernsehbekannter Anwalt kommt uns entgegen. Am Parkplatz vor dem Einstieg in eine Laufbahn wird mir klar, dass wir die Sache mit dem Abmildern des Klimawandels wohl nicht hin bekommen werden. Die ab-/ausgestellten Fahrzeuge hatten grob geschätzt einen mittleren Verbrauch von zehn Litern. Beim Anblick des Gehabes und der Erscheinung der dahinter sich Aufwärmenden Sportler musste ich schon grinsen.

Aussichtsturm.

Mir bisher völlig unbe- kannter Hügel samt renoviertem aber verschlo- ssenem Aussichts- turm.

Liegewiese am See.

Liegewiese am See. Im Sommer übersäht mit Müll und Hundekot.

Ungenutzter Badesee.

Unge- nutzter Badesee mit DLR*- Station im Hintergrund.

Zebu.

Zebu (kleinste Rinderart) im Tiergehege. Nur hier waren noch andere Menschen als Sportler zu finden: Kinder samt früh geweckter Eltern.


Schuhe

Nach dem Abklappern von geschätzt 20 Schuhhäusern in den letzten Tagen, habe ich mich tatsächlich für ein neues Paar Schuhe entscheiden können (20% Rabatt sind ein Argument). Dafür sehen sie auch langweilig aus und sind sau bequem. Schlichte schwarze Halbschuhe halt.

Aber warum sind alle Herrenschuhabteilungen im ersten Stock?
Und warum sind stets nur die rechten Exemplare ausgestellt, wenn mir doch mehrere VerkäuferInnen mit abstrusen Begründungen versichert haben, dass der linke Fuss der meisten Menschen größer ist als der rechte?
Und warum sind MitarbeiterInnen in Outdoor-(schuh-)läden oft so besserwisserisch?

Breites Parken

Mit Pflanze.

60 Cent mehr. Aber nur für Kurzparker.

Willkommen.

Willkommen. Das weiße Normalauto ist ein Irrtum.

Es gibt wieder was Neues aus den innenstädtischen Parkhäusern zu berichten. Im heute von uns genutzten wurde schon bei der Einfahrt mit "Komfortparken" geworben. Gemeint waren beim näheren Betrachten zusatzkostenpflichtige Parkplätze in der ersten Ebene mit Pflanzen am Eingang, mit frischer Bemalung, mit funktionierender Beleuchtung und mit extrabreiten Parkflächen für die SUVs dieser Stadt. Woanders werden solche Flächen bis auf die extrabreiten Zusatzkosten als Frauenparkplätze ausgewiesen.


Brückenbaustelle

Da es ja immer noch Sonntag früh war und es nach dem Wegbringen der Reisenden immer noch genug Zeit gab, bin ich dem Grund der Umleitung mal näher gekommen. Bauarbeiten fand ich schon immer interessant und habe früher wichtige Baumaßnahmen selber im Sandkasten vor genommen. Das hier war etwas größer. Die Stadt bekommt eine neue Autobahn.

Und unter anderem bekommt das Güterverkehrszentrum damit endlich eine seit 20 Jahren überfällige Verkehrsanbindung durch die Peripherie der Stadt. Einer der am stärksten belasteten Umweltmesspunkte Deutschlands liegt nicht zufällig in dieser Stadt auf der Route der GVZ-LKWs. Gleichzeitig werden übrigens die Planungen für den Lückenschluss einer Trasse aus den 70ern, die mitten durch die Stadt führt, forciert und prophylaktisch schon mal 16 Bäume gefällt. Bisher kann diese Niedrigstelle kaum von LKWs passiert werden. Trotzdem liegt da jetzt schon der am zweitstärksten belastetete Umweltmesspunkt der Stadt. Mit den Trucks sind sicher neue Dreckrekorde möglich.

Aber ich schweife ab. Keine Autobahn ohne neue (Brücken-)Bauwerke und hier wird etwas Besonderes gebaut: Eine Schrägseilbrücke mit einer seltenen Kombination aus Tragwerk und Gründung. An diesem Wochenende wurden die letzten der 40 Seile eingehangen. Ich war dabei, wie das allerletzte Seil mit Hilfe von 4+1 Kränen am Pylon und an der Brückenseite verankert wurde. Oben am Pylon ging das sehr schnell, unten war es spannendender. Das zylinderförmige mit zum Spannen mit Gewinden versehene Ende des Seiles musste in die Aufnahme gefädelt werden. Das Seil selber war beindick. Mit Hilfe von Winden, Flaschenzügen, Stahlseilen, Hydraulikzügen und Mannkraft wurde die Aufgabe gelöst. Toll.

Pylon und 5. Kran mit Fahrkorb.

Kranballett. 4 Kräne halten die Schlange.

Menschen und Mechanik.


Entkommen

Wir sind geflüchtet. Vor dem vermeindlichen Frohsinn, den eine Minderheit der ganzen Republik an tut. Stattdessen sind wir auf eine nahe Insel gefahren (es kann nicht schaden, viel Wasser zwischen uns und dem Karneval zu lassen). Schön war es. Es gab viel Sonne (-nbrand), Sand, Wasser, Weite und andere Flüchtlinge.

Schienenreste.

Dünenweite.

Keine Mondlandschaft.

Vergehende Sonne.


Gruppentrommeln

Es stampft und dröhnt und hat keine Leichtigkeit. Was immer das soll, einer Stadt, die so gar keine keine Karnevals- oder Sambatraditionen hat, einen solchen Umzug an zu tun. Nur die Blaumeiers haben nicht getrommelt, sondern gesaugt.

Gesperrter O-Weg.

Sambahühner.

Saugmaschine á la Blaumeier.

Karneval-kein-Samba.


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