Der Umfaller unterscheidet sich vom Sturz durch die Geschwindigkeit. Findet er doch im Stand oder höchstens im Rollen statt, der Sturz jedoch beim Fahren. Auch ich trage mit meinen beiden Alps mehrerer solcher Geschichten mit mir rum.
Es ist faszinierend, wie viele Menschen eigene Motorradgeschichten erzählen können. Vor allem die Alten. (Ich höre Alten sehr gerne beim Erzählen zu. Mein Tipp, hört euch mal Opa Harald an.). Damit meine ich nicht nur Verwandte, sondern auch wildfremde Menschen auf dem Garagenhof beim Schrauben oder einfach auf dem Supermarkplatz. Aber auch bei jüngeren Verwandten und Freunden gibt es Motorraderinnerungen. Oft sind das Geschichten von Unfällen, klar, sowas bleibt hängen. Aber nicht nur.
Und ein paar Geschichten sind mir heute Nacht wieder eingefallen.
Der Bremer Senator für Umwelt, Bau und Verkehr (mir scheint der Zuschnitt der Resorts etwas schizophren) arbeitet daran, wie die Verkehre der Zukunft im Land Bremen aussehen können. Genannt wird das ganze „Verkehrsentwicklungsplan 2025“. Ich habe in den bisher veröffentlichten Dokumenten herumgelesen, darin aber kein Wort zu Krafträdern verschiedener Art gefunden.
Ich könnte mich nicht zwischen Stadt oder Land entscheiden. Darum wohne ich auch in der nicht so ganz großen Stadt, wo das Land so nah ist. Der folgende Film zeigt die Faszination morgendlicher Städte aus aller Welt.
Die Nordwestbahn übernimmt regionale Strecken der Deutsche Bahnim Bundesrandgebiet in der Metropolregion, das Ganze wird Regio-S-Bahn genannt und stolz von der (vermutlich selten damit fahrenden) Politik präsentiert. Gleich am zweiten Tag geht es wie immer weiter: Verspätung, keine Information und wenn doch, dann nur in den Zügen durch unverständliche Lautsprecher. Keine Verspätungsangaben auf den Übersichtstafeln im Bahnhof oder im Netz (das kann ja sogar die DB). Aber nach Jahren der Planung kommt die reale Pseudo-S-Bahn wohl etwas überraschend für so etwas. S-Bahn heißt für mich gleichmäßige Vertaktung. Pseudo-S-Bahn deshalb, weil es die Fahrplaner geschafft haben, drei Züge in einer Richtung innerhalb von 12 Minuten fahren zu lassen. Vorher waren es immerhin 21 Minuten. Jetzt also 48 Minuten Pause. Theoretisch, denn vielleicht werden die heutigen Verspätungen ja in einem Jahr zur Regel. Und sogar die lokalen Busunternehmen haben Probleme, ihre Fahrpläne daran anzupassen.
Ein Bagger nimmt das Pflaster des Sterns hoch, Asphalt folgt. Unser Albtraum.
Heute Nacht beginnen Am Stern nebenan die lange angekündigten Bauarbeiten. Neuer Straßenbelag, kein Pflaster mehr (protestlos) und eine seltsame Pufferzone zwischen motorisierten und pedalbetriebenen Fahrzeugen. Ich dachte, die Erkenntnis, dass das Trennen von Verkehrsteilnehmern der falsche Weg zu mehr Verkehrssicherheit ist, hätte sich schon rumgesprochen. Aber Wissen geht halt verloren, die Kreationisten sind ein Beleg dafür. Die Auswirkung der halben Vollsperrung bemerken wir schon jetzt: Verwirrte Autofahrer suchen sich durch unsere holperige Wohnstraße ihren nächtlichen Weg.
Mehr zufällig haben Bewohner unserer Richard-Wagner-Straße in Bremen mitbekommen, dass schon Ende dieses Monats mit der Sanierung des Abwasserkanals begonnen werden soll. Neben den monatelangen Unannehmlichkeiten einer Baustelle soll dabei das uralte Kopfsteinpflaster gegen schlichten Asphalt getauscht werden. Die Bewohner wehren sich dagegen.
Diese Stadt hat lange Zeit übersehen, dass sie an einem großen Fluss liegt und einen Hafen hat. Und so hat man erst zur EXPO 2000 das Wasser in Innenstadtnähe wiederentdeckt. Eine Promenade wurde ausgebaut und Gastronomie angesiedelt. Erfolgreich. Andere Städte waren da schneller.